Montag, 22. Oktober 2012

Vorschau - Weihnachten 2012

Wie üblich, um diese Zeit, werfe ich einen Blick auf die kommenden Kinomonate. Vor allem in diesem Jahr, sind noch einige dick markierte  Kästchen auf dem Kalender, die das Fest der Liebe sozusagen noch verfeinern dürften, wenn das überhaupt möglich ist.

Gangster Squad
Eigentlich sollte der Gangster-Actionfilm von „Zombieland“-Regisseur Ruben Fleischer am 1. November in den deutschen Kinos starten. Der Film spielt in den 40ern in Los Angeles. Ein Mafiaboss beherrscht sozusagen uneingeschränkt die Stadt. Seine Macht wird unter anderem auch von vielen korrupten Polizisten gestützt, weswegen ihm niemand etwas anhaben kann. Eine Hand voll Polizisten entschließt sich, endlich aufzuräumen, pfeift auf korrupte Kollegen und sämtliche Vorschriften und erklärt dem Mob den Krieg.
Ryan Gosling, Sean Penn, Josh Brolin, Emma Stone und Nick Nolte sind dabei. Klingt nach den besten Zutaten für einen spannenden und unterhaltsamen Actionfilm.
Der Film startet allerdings erst Ende Januar. Grund für die Verzögerung sind die Ereignisse in Aurora während der Premiere zu „The Dark Knight Rises“ im August diesen Jahres. Im Vorprogramm zum Batman-Film sollte der Trailer zu „Gangster Squad“ laufen. Hier ist allerdings eine Szene zu sehen, in der einige Gangster durch eine Leinwand in einen Kinosaal schießen. Der Trailer wurde gestoppt und die entsprechende Szene aus dem Film entfernt. Fleischer selbst hat das beschlossen und Nachdrehs anberaumt. Das ganze Projekt wurde also einfach verschoben. Dadurch ist natürlich die Vorfreude auf den Film noch mehr gestiegen.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Im Dezember ist es soweit. Es steht ein neuer Ausflug nach Mittelerde auf dem Programm. Peter Jackson hat sich entschlossen, der Vorgeschichte des Tolkien-Epos „Der Herr Der Ringe“ ebenso viel Platz und Aufwand einzuräumen, wie seiner ersten Trilogie. Und sogar noch mehr! Der Hobbit wird wesentlich besser aussehen, mehr Abwechslung und mehr verrückte Kreaturen zeigen und er wird obendrein in lupenreinem 3D präsentiert. Ist das nicht toll? Es geht noch weiter. Der Hobbit kommt in drei Filmen und nicht bloß in zwei Filmen heraus. Ist das nicht noch toller?
Es gab viele Gründe, sich darüber aufzuregen, dass Peter Jackson offensichtlich einfach nur Dollarzeichen in den Augen zu haben scheint. Einen anderen Sinn sieht man nicht in der Entscheidung, das ganze Ding auf drei Filme auszuwalzen. Der ein oder andere schreit schon wild nach Boykott! Außerdem sieht das Bild voll blöd aus, weil es mit 48 Bildern pro Sekunde gefilmt wurde. Überhaupt ist mir doch alles egal. Ich bin jetzt bockig und guck lieber noch hundertmal den Extended Cut der Originaltrilogie, bevor ich mir den neuen Schund angucke.
Aber einen Blick auf den neuen Trailer und alles ist vergessen. Es ist, wie nach Hause kommen. Es ist alles wunderschön. Die Zwerge, Bilbo, Gollum und Gandalf. Hach. Es wird wunderschön.

Skyfall
Den Film müsste ich eigentlich nicht erwähnen, freue mich aber so sehr darauf, dass ich es doch noch einmal tue. Seit Daniel Craig in die Rolle des Geheimagenten James Bond geschlüpft ist, ist ja alles anders und mir gefällt es plötzlich total gut. „Casino Royale“ war großartig und die Neukonzeption des Charakters bitter nötig. Durch das besondere Augenmerk auf Bonds Beziehung zu einer ganz bestimmten Frau, bekam der Agententhriller eine enorm dramatische Note, die das ganze Gefühl völlig verändert hat. Die Fortsetzung „Ein Quantum Trost“ war leider blöd und litt ganz offenbar am damals grassierenden Autorenstreik in Hollywood. Nun hat Sam Mendes die Regie übernommen. Nach solch emotionalen Vorschlaghämmern, wie „American Beauty“ oder „Revolutionary Road“ ist also der Drama-Part der ganzen Kiste gesichert. Zusätzlich zur Tragik kommt brachiale Action, eine extrem kompromisslose Judi Dench und ein nicht minder kompromissloser Javier Bardem als Bösewicht.
Erste Reaktionen nach Pressescreenings und Testvorführungen waren überwältigend. Es sei der beste Bondfilm aller Zeiten. Naja. Mit solchen Aussprüchen warte ich lieber noch, bis ich den Film selbst gesehen habe. Am 1. November ist es soweit und bis dahin reibe ich erwartungsvoll die Hände.

Des weiteren laufen in diesem Jahr noch die beiden Mammut-Roman-Verfilmungen „Die Vermessung der Welt“ von Detlef Buck und „Der Wolkenatlas“ von Tom Tykver und den Wachowskis an. Darüber kann und will ich nichts sagen. Nur soviel: Braucht wahrscheinlich kein Mensch! Buck in 3D? Schwachsinn!
Das gleiche gilt wohl auch für „Dredd“. Dabei handelt es sich um eine Neuadaption des Comics über den Superpolizisten in der futuristischen, postnuklearen Welt. Ich würde mir wirklich gerne wünschen, dass es gut wird, aber ich ich fürchte, ich weiß es besser.
Im Dezember kommt noch „Silent Hill 2“. Hier ärgern sich Filmkenner über die Dinge, die von den Fans der Videospielvorlage abgefeiert werden. Man sieht nix, weil der Nebel zu dicht ist, ganz zu schweigen von den völlig bekloppten Kameraperspektiven.
Letzter Titel für heute ist auch gleichzeitig der längste und am ehesten selbsterklärende, weshalb er auch absolut kommentarlos im Raum stehen bleibt: Am 22.11. startet „Twilight 4.2: Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 2)“
Na dann...Gute Nacht!

Freitag, 12. Oktober 2012

Mal wieder gesehen - Bond 1 - 4

Letzten Freitag wurde der neue James-Bond-Titelsong veröffentlicht. Adele reiht sich mit ihrem Titel "Skyfall" in eine Serie zahlreicher großer und unerreichter Interpreten ein, die den smarten Geheimagenten im Auftrag ihrer Majestät in zahlreichen Liedern besungen haben. Mag man von dem Song halten, was man will: Er steigert die Vorfreude auf den neuen Film, der im November endlich in deutschen Kinos starten wird. Ich habe mir vorgenommen, die bisherigen Filme in ihrer Vollständigkeit zu sehen, bevor ich ins Kino gehe und mir "Skyfall" ansehe. Ich habe mir da einiges vorgenommen und bisher die ersten vier Teile geschafft und möchte an dieser Stelle meinen hochgeschätzten Senf dazu abgeben.

Erstmals ging James Bond 1962 auf die Jagd nach Dr. No. In Jamaica wurden des öfteren merkwürdige Magnetfelder registreirt. Obendrein wurde der Sektionsleiter des MI6 offenbar entführt und seine Sekretärin brutal ermordet. Das beste Pferd im Stall - oder sollte ich sagen Hengst? - wird losgeschickt. Agent 007 soll heraus finden, was dort unten los ist. Mit Hilfe seines Freundes, des CIA-Agenten Felix Leiter, ermittelt Bond eine Gehimbasis. Auf einer Insel hat sich der teuflische Dr. No eingerichtet und will von hier aus eine amerikanische Rakete zum Absturz bringen, um damit den Wettlauf zum Mond maßgeblich zu beeinflussen. Mit Charme und SChlagkraft gelingt es Bond, den Plan in letzter Sekunde zu durchkreuzen.
Nach Genuss dieses Films fragt man sich, wie diese Reihe dermaßen erfolgreich werden konnte. Die Musik ist furchtbar. Harry Belafonte mag ja ein gefeierter Star gewesen sein, wenn man seinen Calypso aber zwei Stunden lang nahezu ununterbrochen hören muss, lernt man ihn hassen. Die Kampfszenen sind lächerlich. Ebenso, wie der sogenannte Drache. Warum, zum Teufel, explodiert eigentlich jedes Fahrzeug, wenn es auch nur einen halben Zentimeter von der Straße abgekommen ist? Warum spricht Ursula Andres so komisch? Warum spricht sie überhaupt? Und die Frisur? Diese elende Frisur! Wer hat Sean Connery nur erlaubt, diese Frisur zu tragen?
Aus damaliger Sicht war der Film natürlich in sofern spannend, weil er an Originalschauplätzen gedreht wurde und die Handlung des Films entsprach voll und ganz der perfekten Angstvorstellung der westlichen Welt. Ein teuflisches Superbrain, das einfach die heldenhaften Astronauten töten will? Das ist ja furchtbar! Und wer muss die Eisen aus dem Feuer holen? Ausgerechnet ein britischer Geheimagent. Ganz klar, dass das vielen Zuschauern gefallen hat. Die paar Nerds, die die Romane von Ian Flemming wirklich gelesen haben, hätten wohl nicht gereicht.

Ein Jahr später kam "Liebesgrüße aus Moskau". Hier wird erstmals die Verbrecherorganisation Phantom eingeführt. Das ist sozusagen eine Art Spiegel zum MI6. Alle Mitglieder haben Code-Nummern und sie arbeiten unentwegt an teuflischen Masterplänen, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Zunächst geht es allerdings um Rache. James Bond hat nämlich Dr. No gekillt, der ebenfalls ein hochrangiges Mitglied von Phantom war. Bond wird durch einen cleveren Trick nach Istanbul gelockt und soll hier standesrechtlich exikutiert werden. Der denkt hingegen an nichts anderes, als... Als an eine neuartige Dechiffriermaschine natürlich. Ganz der Profi eben.
Dieser Film ist in zwei Hälften geteilt. Zuerst gibt es einige langatmige Szenen in einem völlig überkitschten Istanbul mit tanzenden Zigeunern und langatmigen Dialogen. Dann verlagert sich die Handlung in einen Nachtzug. Hier wirds wieder richtig spannend und man bekommt immer mehr den Eindruck, zwei Filme zu sehen.

"Goldfinger" ist dann der erste Film, der sozusagen das klassische Bondfeeling zelebriert. Es gibt erstmals einen richtigen Titelsong - grandios: Shirley Bassey - und Gerd Fröbe ist ein gleichermaßen charismatischer, wie uriger Schurke. Endlich gibt es auch mal ein bisschen Agentenspielzeug und Special-Effects zu sehen. Die Handlung hingegen schlägt wieder schlichtere Töne an und präsentiert im Prinzip eine Auffrischung der Handlung des ersten Teils.
Unfreiwillig komisch wirkt der Name des weiblichen Widerparts. Pussy Galore ist einfach ein völlig bekloppter Name.

Weiter geht es mit dem etwas missglückten "Feuerball", der 1983 von Irvin Keshner neu verfilmt wurde.
Phantom ist wieder da und will die NATO erpressen. Zu diesem Zweck werden zwei Atombomben entführt. Bond muss wieder in die Bresche springen und den Tag retten.
Hier wird endlich auch unter Wasser geknutscht und die mehr als sadistische Todesart durch Haiffischverseuchtes Poolwasser lässt ordentliche Fieslingsstimmung aufkommen. Modische Entgleisungen, ein unerreichter Tom Jones im Vorspann und wieder diese verdammte Frisur lassen "Feuerball" dennoch im Gedächtnis haften.

Weiter geht es dann mit "Man lebt nur zweimal". Den habe ich noch ganz gut in Erinnerung und weiß noch, dass sich Sean Connery hier in einen Japaner verwandeln muss und in dieser Aufmachung eher nach Spok aussieht. Apropos: Warum hat Connery eigentlich nie bei Star Trek mit gespielt?

So albern und merkwürdig diese Filme aus heutiger Sicht anmuten; James Bond ist ein fester Bestandteil der Filmkultur dieser Welt und präsentiert auch irgendwie stets ein Zeitbild. Zwischen den Zeilen kann man nämlich, mal deutliche, mal dezente Gesellschaftskritik lesen und das sucht man in aktuellen Agentenfilmen oft vergeblich. Letztendlich zeigen die Filme aber eine Utopie, nämlich, dass es immer jemanden geben wird, der die Welt retten wird, selbst wenn alles andere längst zerstört ist. Ich persönlich fürchte, dass es so jemanden in Wirklichkeit nicht gibt. Niemanden, der sich so selbstlos aufopfert. Niemanden mehr, auf den man sich dermaßen verlassen kann, wie auf Agenten 007.
Deshalb sei an dieser Stelle gesagt - fast, wie bei einem Gebet - "Have no fear...cause Bond is back..."

Dr No (GB, 1962): R.: Terence Young; D.: Sean Connery, Ursula Andres, Joseph Wiseman, u.a.; M.: Monty Norman

From Russia With Love (GB, 1963) : R.: Terence Young; D.: Sean Connery, Daniela Bianchi, Anthony Dawson, u.a.; M.: John Barry

Goldfinger (GB, 1964): R.: Guy Hamilton; D.: Sean Connery, Honor Blackman, Gert Fröbe, u.a.; M.: John Barry

Thunderball (GB, 1065): R.: Terence Young; D.: Sean Connery, Claudine Auger, Adolfo Cell, u.a.; M.: John Barry

Der Filmblog zum Hören: Jeden Donnerstag, 12:00 bis 13:00 Uhr auf Radio Lotte Weimar.

Freitag, 5. Oktober 2012

Wir wollten aufs Meer

Historische Aufarbeitung in Filmen ist immer so eine Sache. Nie kann ein Film alle Aspekte eines historischen Ereignisses oder einer Epoche darstellen. Die Filmemacher müssen sich für einen Aspekt entscheiden. Bestenfalls wird dieser Aspekt gut inszeniert und es entsteht ein spannender Film. Heikel wird es bei Filmen über die neueste Geschichte. Über die DDR und ihre Geschichte gibt es unzählige Ansichten und Meinungen. Vor allem gibt es viele Zeitzeugen und wenn heute jemand einen Film über die DDR macht, muss er genau aufpassen, für welchen Aspekt er sich entschieden hat, um darüber zu berichten. Wenn man nun hört, dass der Debutant Toke Constantin Hebbeln, der im Westen geboren wurde und gerade mal 12 Jahre alt war, als die Mauer fiel nun seinen ersten Spielfilm der Problematik Stasi und Stasi-Gefängnis widmet, wird man gleichzeitig hellhörig und skeptisch.

Conny und Andi sind von Kindesbeinen an beste Freunde. Sie teilen einen großen Traum. Sie wollen aufs Meer. Das ist in der DDR allerdings nicht so einfach. Nur Bürger, die als absolut gefestigt und republiktreu gelten, dürfen auf die Überseeschiffe. So entwickeln die beiden Freunde eine totsichere Strategien. Sie heuern bei der Handelsmarine an und beginnen dort als Hafenarbeiter. Sie wollen sich immer weiter hocharbeiten, bis sie irgendwann auf die Matrosenschule, und dann schließlich irgendwann aufs Meer dürfen. Doch den beiden werden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Nach vielen Jahren sind sie immer noch kleine Hafenarbeiter und ihrem Ziel keinen Schritt näher gekommen. Da bekommen sie das Angebot, Kollegen zu bespitzeln, denn natürlich verlockt die Anwesenheit so vieler internationaler Schiffe im Hafen den ein oder anderen dazu, darüber nach zu denken, das Land zu verlassen. Als Belohnung für lohnende Informationen sollen die beiden endlich zur See fahren dürfen.
Conny findet diesen Weg allerdings falsch und lehnt das Angebot der Stasi ab. Andi ist aus anderem Holt geschnitzt und verrät den langjährigen Kollegen Schönherr. Die beiden Freunde geraten hart aneinander und im Laufe des Streits wird Andi schwer verletzt. Conny sieht unterdessen keine andere Möglichkeit mehr und ergreift die Flucht. Andi ist mittlerweile stocksauer und will sich rächen. Er verrät auch Conny. Der wandert ein und Andi wird Stasi-Mitarbeiter. Während der eine also mit allen Konsequenzen seine Entscheidung trägt, den Traum zu verwirklichen, egal, was dafür getan werden musste, entfernt sich der andere Freund immer mehr von dem Vorhaben, aufs Meer zu fahren.
Die ersten Minuten von „Wir wollten aufs Meer“ lassen Schlimmes befürchten. Der Vorspann und die Aufmachung erinnern sehr stark an drittklassige Eigenproduktionen privater Fernsehsender. Dieser Tage lief erst ein unsägliches Liebesdrama über die Berliner Mauer auf einem der bunten TV-Sender. Dass Hebbelns Erstling allerdings kein Event-Film-Film ist, merkt man glücklicherweise relativ schnell. Im Grunde zeichnet er nämlich ein sehr nüchternes Bild der Vorgehensweise und Methoden der Stasi. Wir sehen ein System, dass davon lebt, Menschen zu beschatten und schließlich gegeneinander auszuspielen. Interessant ist aber der Gedanke, den der Film zusätzlich mit transportiert. Die beiden Hauptfiguren durchleben tragische Situationen. Keiner von beiden ist der Held oder der Schurke. Beide können einem leid tun, aber sie zeigen, dass man trotz allen Drucks von Seiten des Staates immer eine Wahl gehabt zu haben schien. Diese beiden Freunde haben ihre jeweilige Wahl getroffen und ziehen sie mit allen – teilweise unangenehmen – Konsequenzen durch. Beiden wird durch den jeweils anderen gezeigt, was ihnen passiert wäre, hätten sie sich für die andere Seite entscheiden. Daraus ergibt sich eine sehr spannende und ungewöhnliche Konstellation. Das macht diesen Film so interessant und bietet erstaunliche Perspektiven auf ein Land, welches unsere Generation eben vielleicht nur noch aus Eventfilmen von Privatsendern kennt.
Natürlich kann  sich Hebbeln nicht verkneifen, ein paar gestalterische Mittel über zu beanspruchen. So arbeitet er unentwegt mit farblichen Filtern, die die jeweiligen Situationen recht plastisch und bühnenhaft wirken lassen. Die Musik ist sehr aufregend und erinnert nicht selten an amerikanische Agenten-Thriller, was in manchen Szenen einfach unpassend und zu dramatisch wirkt. Der Film packt außerdem eine Liebesgeschichte dazu, die unnötig gewesen wäre.

„Wir wollten aufs Meer“ ist nicht perfekt, aber überraschend. Ungewohnt nüchtern werden hier beide Seiten der Stasi-Problematik dargestellt. Der Film ist weder schwarz noch weiß und das ist auch die Art und Weise, wie man aus heutiger Sicht die gesamte DDR-Geschichte betrachten sollte. Nichts war einfach und alles war wesentlich komplizierter, als wir uns das vorstellen können. Der Film lässt viel offen, inspiriert aber vielleicht dazu, sich intensiver und offener mit der neuesten Geschichte der DDR zu beschäftigen.

Wir wollten aufs Meer (D, 2012): R.: Toke Constantin Hebbeln; D.: August Diehl, Alexander Fehling, Rolf Hoppe, Sylvester Groth, u.a.; Offizielle Homepage

In Weimar: lichthaus

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